The Witcher als Netflix-Serie: Hoffnungen, Befürchtungen und aktuelle Fakten

The Witcher als Netflix-Serie: Hoffnungen, Befürchtungen und aktuelle Fakten

Wie viele andere Fans von phantastischen und mystischen Geschichten, habe auch ich mich mehrfach in die Welt des Hexers Geralt von Riva begeben, zahlreiche Abenteuer an seiner Seite bestritten und viele seiner Freunde und Bekannten kennengelernt und ins Herz geschlossen. Die Geschichten rund um den sympathischen Monsterjäger The Witcher aus Osteuropa (Polen) fanden ihren Anfang 1990 als Kurzgeschichte, dann 1994 als Romanreihe, wurden 2007 als Basis für den Auftakt von insgesamt 3 genialen RPG-Spielen verwendet und auch in einigen Graphic Novels und Comics verarbeitet. Die Kurzgeschichten wurden sogar 2001 schon einmal von dem polnischen Regisseur Marek Brodzki verfilmt und als TV-Serie veröffentlicht.

Jetzt will auch Netflix seine Version des Hexers im Serienformat dem reichen Sammelsurium der verschiedenen Interpretationen beisteuern.

Für Neulinge: Was sollte man unbedingt über „The Witcher“ wissen

Wer die Spiele oder die Bücher noch nicht kennt, aber vor der Witcher Serie noch alle Infos über die Welt des Hexers im Detail erfahren will, dem sei eine hervorragende Zusammenfassung aller Bücher der Pentalogie der Hexer-Saga von Andrzej Sapkowski ans Herz gelegt. Diese Zusammenfassung stammt vom YouTube-Kanal Modie, der es wirklich versteht die Geschichte sinnvoll zu straffen und spannend zu erzählen. Innerhalb nur 2 Stunden, habt ihr dann die gesamte Pentalogie verinnerlicht.

Außerdem kann ich auch das offizielle Hexer Wiki empfehlen. Hier findet ihr so ziemlich alles zu den Büchern und Spielen, was man nur wissen kann. Wirklich sehr empfehlenswert: https://hexer.gamepedia.com/Hauptseite

Wer es aber noch kürzer haben möchte und auf etliche Details verzichten kann, hier die absolute Kurzfassung:

Der Nerderlei Einführungs-Crash-Kurs für Witcher Neulinge in 4 Akten...

1. Was ist überhaupt ein Hexer?

Nerderlei Einführungs-Crash-Kurs für Witcher Neulinge: 1. Was ist überhaupt ein Hexer?

Ein Hexer ist ein Mensch, ausschließlich männlich, der als Junge einer sogenannten Kräuterprobe unterzogen wurde. Dadurch mutiert sein Körper und ist für den Kampf gegen Ungeheuer gerüstet. Viele überleben diese Prozedur nicht, aber wenn, sind sie anschließend schneller und stärker als gewöhnliche Menschen und rudimentär magisch begabt, weit weniger als ein Magier, aber sie können sogenannte Zeichen wirken, die mehr wie eine Art Superkraft eingesetzt werden. Man sagt den Hexern nach, dass sie aufgrund der Mutation keine Emotionen mehr empfinden können und somit jegliche Menschlichkeit abgelegt hätten. Geralt sei der einzige Hexer, der Gefühle entwickeln und zeigen kann. Hexer werden zudem nach der Kräuterprobe in Hexerschulen ausgebildet. Dabei wird das Wissen über jegliche existierende Ungeheuer geschult aber auch ihre Sinne und Reflexe geschärft. Eine von diesen Schulen ist die Wolfsschule in der Hexerfestung Kaer Morhen im Königreich Kaedwen. Dieser Schule gehört Geralt an, weshalb er auch „der weiße Wolf“ genannt wird. Es werden in den Büchern zwei weitere Schulen erwähnt: Katze und Greif. Mehr als ihre bloße Existenz ist aber in den Büchern nicht bekannt. In dem Comic "Der Verrat" von Maciej Parowski und Bogusław Polch soll davon die Rede sein, dass die Katzenschule die Wolfsschule verraten und Kaer Morhen überfallen hat. Der Comic basiert als einziger in der Comic-Reihe "Wiedzmin" nicht auf einer Kurzgeschichte von Andrzej Sapkowski und wurde bisher noch nicht ins Deutsche übersetzt. In den Videospielen werden noch weitere Schulen genannt (Bär, Mantikor, Viper). Die Schulen geben sich durch spezielle Medaillons zu erkennen, die den Kopf des Wappentieres ihrer Schule zeigen. In den Spielen hat jede Schule zusätzlich eine auf ihre Fähigkeiten ausgelegte spezielle Rüstung. Hexer werden üblicherweise zur Bekämpfung von Monstern angeheuert und für ihr Handwerk bezahlt, aber trotzdem werden sie gemieden und ihr Handwerk gilt als verpönt. Sie tragen zwei Schwerter: Silber für Ungeheuer und Stahl für alles andere z.B. feindlich gesinnte Menschen.

2. In welcher Welt lebt unser Hexer?

Nerderlei Einführungs-Crash-Kurs für Witcher Neulinge: 2. In welcher Welt lebt unser Hexer?

Die Welt ist in einem mittelalterlichen Setting angesiedelt und spielt in einem fiktiven 13. Jahrhundert. Die Königreiche der Menschen sind, je nach dem in welcher Zeit die Serie „The Witcher“ spielen wird, mehr oder weniger zerstritten und führen gegeneinander Kriege. Dabei sind u.a. folgende Lager besonders wichtig: Nilfgaard, Redanien Temerien, Cintra. Damit nicht genug, erheben sich Gruppierungen von sogenannten Anderlingen (Elfen, Zwerge, Gnome, Halblinge, Dryaden) gegen die Menschen. Sie werden Scoia'tael oder auch Eichhörnchen genannt. Die Menschen dieser Welt diskriminieren Anderlinge und sehen sich selbst als höherwertige Geschöpfe an. Anderlinge werden häufig verfolgt, diskriminiert und teilweise auf Scheiterhaufen verbrannt (wie z.B. im dritten Teil des Videospiels dargestellt). Die Scoia'tael sind sozusagen die radikalisierte Gegenbewegung. Hexer sehen sich selbst als neutral an und ergreifen für keines der Lager Partei, halten sich also aus jeglichen Kriegen so gut es ihnen möglich ist heraus.

3. Welchen Ungeheuern müssen sich Hexer üblicherweise stellen?

Nerderlei Einführungs-Crash-Kurs für Witcher Neulinge: 3. Welchen Ungeheuern müssen sich Hexer üblicherweise stellen?

In der Welt von „The Witcher“ sind sehr viele verschiedene Ungeheuer zuhause, die sich zumeist an osteuropäischen Mythen und Sagen orientieren. Aber es sind auch klassische Wesen vertreten wie Werwölfe, Vampire, Zombies, Wyvern, Greife, Drachen. Geralt hat einen Kodex entwickelt, der besagt, dass er nur Ungeheuer tötet, die anderen z.B. Menschen schaden wollen und es keinen alternativen Weg gibt sie davon abzubringen. Friedliche Ungeheuer (ja, die gibt es auch) verschont er, darunter z.B. Drachen. Denn Drachen sind in dieser Welt eigentlich friedliebende, intelligente, magische Wesen, die von Menschen gejagt und abgeschlachtet werden, nur weil sie ihren Hunger an Ziegen, Schafen oder Kühen stillen. Auch oft friedlich dargestellt werden Trolle. Sie leben abgeschottet und sind eher einfach im Geiste und im Grunde friedlich, aber sie neigen dazu Menschensuppe zu kochen, wenn sich ihnen die Gelegenheit bietet, also Menschen in ihr Revier eindringen. Zumindest in den Spielen gibt sich Geralt aber lieber einem Wortgefecht als einem Kampf mit diesen geistig armen Wesen hin und versucht sie mit Worten von ihrem Vorhaben abzubringen. Oft werden Hexer auch mit Söldern oder gar Auftragskillern verwechselt, und so kann es sein, dass ein Hexer an einen Auftrag gerät, der besagt einen unliebsamen Menschen oder Anderling zu beseitigen. So etwas verstößt natürlich ebenfalls gegen Geralts Kodex, aber auch gegen den Hexer-Kodex im Allgemeinen. So wurden sie doch erschaffen, um die Schutzlosen vor den Ungeheuern zu bewahren und nicht etwa einem Einzelnen einen Vorteil zu verschaffen. Außerdem können in dieser Welt auch Ungeheuer durch Flüche entstehen, d.h. sie sind eigentlich Menschen oder normale Anderlinge und können nichts dafür, dass sie in der aktuellen Gestalt morden oder andere schlimme Dinge tun. Oder das Ungeheuer wird durch einen Fluch fremdgesteuert z.B. von einem Magier. Bei diesen Geschöpfen wählt Geralt auch lieber den Weg den Fluch zu brechen, als das Ungeheuer wahllos abzuschlachten. Aufträge die seinem Kodex widersprechen lehnt er kategorisch ab. Von anderen Hexern ist kein solcher oder ähnlicher Kodex bekannt.

4. Welche Charaktere sollte man neben Geralt noch kennen?

Nerderlei Einführungs-Crash-Kurs für Witcher Neulinge: 4. Welche Charaktere sollte man neben Geralt noch kennen?

Ich werde hier nur die wichtigsten nennen, die auch bisher in der Darstellerliste der kommenden Serie genannt wurden und die ihr meiner Meinung nach unbedingt kennen solltet:

  • Yennefer: Sehr mächtige Magierin, die große Liebe von Geralt und Mutterfigur für Ciri. Als Person ist sie sehr temperamentvoll und deshalb eher schwierig, oft auch selbstsüchtig und handelt manchmal moralisch fragwürdig, aber sie ist eine loyale Freundin, die auch ihr Leben geben würde, um ihr Nahestehende zu beschützen. Sie ist zu einem Viertel Elfe, weshalb sie den Körper einer 20-Jährigen und die Erfahrung einer 94-Jährigen besitzt. Die Beziehung zwischen Geralt und Yennefer pausiert häufig und erlebt viele Höhen und Tiefen. Ein Grund dafür ist ihr starker Kinderwunsch. Sie leidet sehr darunter, dass sie unfruchtbar ist, wie viele andere Zauberinnen auch und versucht diesen „Mangel“ zunächst auf verschiedene Weise zu beheben, was ihr nie gelang. Sie findet aber in Ciri endlich das, was sie so lange suchte: Eine Tochter, wenn auch keine leibliche.
  • Triss Merigold: Ebenfalls sehr mächtige Magierin, beste Freundin von Yennefer und unglücklich in Geralt verliebt. Sie hat bereits in den Beziehungspausen zwischen Geralt und Yennefer eine Liebschaft mit Geralt pflegen können, aber sein Herz gewinnen konnte sie nie wirklich, zumindest nicht in den Büchern. Im Spiel, z.B. im dritten Teil kann der Spieler selbst wählen und sich auch für Triss entscheiden, im zweiten Teil gibt es nur Triss. Sie ist eine herzensgute Seele, die immer hilfsbereit für andere einsteht und arbeitet vorwiegend als Heilerin und Beraterin von Königen. Sie ist sehr geschickt im Brauen von Zaubertränken, ist selbst aber dagegen allergisch und kann ihre Magie nur durch Amulette verstärken.
  • Ciri: Mit vollem Namen heißt sie Cirilla Fiona Elen Riannon und ist Thronerbin und Prinzessin von Cintra. Sie gilt als verstorben, ist aber die einzige Überlebende des Königshauses nach dem Überfall auf Cintra, bei dem die halbe Stadt niedergebrannt und alle übrigen des Königshauses getötet wurden. Sie ist seither auf der Flucht. Die meisten halten sie für tot, die anderen versuchen sie zu finden, um sie ggf. zu ehelichen, damit sie an den begehrten Thron von Cintra herankommen. Denn die Cintrier sind etwas eigen damit ihre Herrscher anzunehmen. Sie mögen es nicht, wenn fremde den Thron besteigen und würden auch keinen fremden als König akzeptieren. Also erhoffen sich die umliegenden Monarchen durch eine Ehe mit Ciri, den Anspruch auch vor dem Volk der Cintrier ausreichend geltend machen zu können. Sie ist außerdem Geralts versprochenes „Überraschungskind“ oder „Kind der Vorsehung“. Weil Geralt Ciris Vater von einem Fluch erlöst hat, fordert Geralt nach dem „Gesetz der Überraschung“ das, was der Vater bereits besitzt, aber nicht weiß, dass er es besitzt. In diesem Fall war dies die noch ungeborene Ciri, von der ihr Vater zu diesem Zeitpunkt noch nichts wusste. Eine übliche Bezahlungsvariante für das Hexerhandwerk, wenn die Auftraggeber kein Geld bezahlen können, oder wie in diesem Fall, der Hexer eigentlich keinen Lohn möchte. Ciri wird im Verlauf der Geschichte von den Hexern aufgenommen und auf Kaer Morhen ausgebildet, ohne sie der Kräuterprobe zu unterziehen. Sie kann also schon in jungen Jahren mit dem Schwert umgehen. Sie besitzt starke magische Fähigkeiten, die ihr ermöglichen in die Zukunft zu sehen. Menschen mit dieser Fähigkeit werden „Quelle“ genannt. Sie wird zunächst von Triss, dann von Yennefer u.a. in Magiekunde unterrichtet. Ciri baut dabei eine Art Mutter-Tocher-Beziehung zu Yennefer und eine Geschwister-Beziehung zu Triss auf.
  • Rittersporn (Jaskier): Sprücheklopfer, Poet, weltberühmter Barde und Minnesänger, Frauenheld, Philanthrop und Professor an der Akademie von Oxenfurt. So könnte man Geralts besten Freund beschreiben. Er wird als unvergleichlich schön beschrieben und oft für einen Elfen gehalten. Ab und zu verdingt er sich zudem auch als redanischer Geheimagent.

The Witcher als Netflix-Serie: Die Fakten bis jetzt

  • Der restliche Cast mit insgesamt 28 weiteren Darstellern ist auch bereits bekannt (hiervon werden die meisten nur den Kennern unter Witcher-Fans etwas sagen, ich zähle sie aber trotzdem alle auf):
    • Ciri: Freya Allan
    • Yennefer: Anya Chalotra
    • Jaskier (bzw. Rittersporn oder Dandelion): Joey Batey
    • Triss Merigold: Anna Shaffer
    • Fringilla Vigo: Mimi Ndiweni
    • Sabrina Glevissig: Therica Wilson-Read
    • Istredd: Royce Pierreson
    • Sir Lazlo: Maciej Musiał
    • Dara: Wilson Radjou-Pujalte
    • Danek: Tobi Bamtefa
    • Martin: Sonny Serkis
    • Fletcher: Roderick Hill
    • Tiffania: Charlotte O’Leary
    • Stregobor: Lars Mikkelsen
    • Marilka: Rebecca Benson
    • Nohorn: Shane Attwooll
    • Vyr: Luke Neal
    • Nimir: Matthew Neal
    • Aridea: Inge Beckmann
    • Prinzessin Renfri: Millie Brady
    • Eist Tuirseach: Björn Hlynur Haraldsson
    • Königin Calanthe (Ciris Großmutter): Jodhi May
    • Druide Mäussack: Adam Levy
    • Toruviel: Natasha Culzac
    • Filavandrel: Tom Canton
    • Torque: Amit Shah
    • Cahir: Eamon Farren
    • Tissaia de Vries: MyAnna Buring
  • Bis jetzt fehlen in der Darstellerliste weitere wichtige Charaktere, die in den Büchern, aber auch in den Spielen, teilweise tragende Rollen innehaben oder wichtig für die Geschichte sind. Kenner der Vorlage, werden wissen, wen ich meine. Ob einige von diesen Charakteren als zeitweilige Nebendarsteller auftauchen werden, wird sich wohl erst klären, wenn wir die Serie zu Gesicht bekommen haben.
  • Seit dem 13.12.2018 sind gerüchtehalber zwei Test-Footage Videos an die Öffentlichkeit gelangt, wie Gamestar.de berichtet. Die Videos stammen vom Effekt-Studio Torpedo Pictures, das ebenfalls für die Effekte der erfolgreichen Science-Fiction Serie The Expanse verantwortlich war. Sie zeigen einerseits die Festung Kaer Morhen und andererseits einen Angriff auf ein Dorf. Ob die Videos allerdings wirklich Szenen aus der kommenden Witcher Serie sind oder einfach nur sehr gut gemachte Fälschungen, ist bislang noch unklar. Weder Netflix noch Lauren Schmidt Hissrich haben sich bisher zu den Leaks geäußert.

Das sind eigentlich schon recht viele Infos und Details, die aber immer noch viel Raum für Spekulationen lassen. Zum Beispiel könnte man anhand der genannten Charaktere/Rollen Rückschlüsse zu den zugrundeliegenden Büchern und Kurzgeschichten ziehen. 

Meine Spekulationen: Wie könnte sich der Cast auf die Buchvorlage verteilen lassen?

13 von den 28 bestätigten Charakteren (neben Geralt) lassen sich mindestens auf 3 Kurzgeschichten der Sammlung „Der letzte Wunsch“ verteilen: "Das kleinere Übel", "Eine Frage des Preises", "Der Rand der Welt".

Deshalb halte ich es für sehr wahrscheinlich, dass diese Geschichten in der ersten Staffel Thema sein werden. Meiner Meinung nach würde es auch durchaus Sinn ergeben sich bei der ersten Staffel an diesen Kurzgeschichtenband zu orientieren, da hier z.B. erzählt wird, wie Geralt und Ciri zusammenfanden, wie sich die Eltern von Ciri kennenlernten, wie Geralt zu seinem wenig schmeichelhaften Beinamen „der Schlächter von Blaviken“ gelangte etc. Also der perfekte Auftakt für die Hexer-Saga. Falls dem so ist, wären damit natürlich auch schon die Schauplätze definiert. Allerdings würden einige wichtige Rollen fehlen z.B. Ciris Eltern, also Pavetta und Duny, was wiederum dagegenspräche, zumindest was die Kurzgeschichte „Eine Frage des Preises“ angeht, bei der es vornehmlich um die Eltern von Ciri geht.

Bei der Kurzgeschichte „Das kleinere Übel“, die in Blaviken spielt, bin ich mir hingegen sehr sicher, dass sie thematisiert wird, weil hier zu viele Darsteller genannt werden, die ansonsten nicht auftauchen und auch ansonsten keinerlei Bedeutung für den Handlungsverlauf haben. In dieser Kurzgeschichte geht es um Prinzessin Renfri, die während oder nach einer Sonnenfinsternis geboren wurde und so angeblich unter dem Fluch der schwarzen Sonne steht. Dieser Fluch besagt, dass die so verfluchten Mädchen die Rückkehr von Lilith, einem mythischen Wesen, das der Welt den Untergang bringen soll, einläuten würden, indem sie zu blutrünstigen Monstern mutieren würden. Deshalb beschloss Aridea, die Stiefmutter von Prinzessin Renfri, sie töten zu lassen, bevor so etwas passieren könnte. Dafür verbündete sie sich mit dem Magier Stregobor, der ebenfalls der Meinung war, dass Renfri unter diesem Fluch steht. Doch Renfri entkam ihren Mordversuchen und schlug sich als kleines Mädchen alleine auf den Straßen durch. Natürlich wird sie dabei geschändet und misshandelt, wächst aber u.a. dadurch zu einer ernstzunehmenden Kriegerin heran. Hasserfüllt sinnt sie seit dem auf Rache und nach und nach sterben auf mysteriöse Weise alle Mitglieder ihrer Familie, nur der Magier Stregobor überlebte. Renfri befehligt mittlerweile die berühmt berüchtigte Würger-Bande, von denen einige Mitglieder in der Darsteller-Liste auftauchen (Nohorn, Vyr, Nimir) und macht mit ihnen Jagd auf den Magier. Dieser hat sich unter falschem Namen in Blaviken in einem Magierturm eingenistet. Doch auch das schützt ihn nicht. Die Bande hat ihn längst ausfindig gemacht und den Turm belagert. Geralt stolpert eher versehentlich in diese Geschichte, da er ein Monster – eine sog. Kikimora – in den Sümpfen vor der Stadt erlegt hat und nun eine Belohnung dafür möchte. Der Bürgermeister der Stadt Blaviken muss leider die Belohnung ausschlagen, verweist Geralt aber auf den Magier in seinem Turm, der evtl. Verwendung für das tote Ungetüm haben könnte. Doch der Zauberer versucht nur seine eigenen Interessen durchzusetzen und den Hexer zu überzeugen die Würgerbande zu töten, was er natürlich nicht tut, da er ja kein Auftragskiller ist. Er versucht den Konflikt friedlich beizulegen, mit den einzelnen Parteien zu reden und sie zu überzeugen von einer Rache abzusehen. Zunächst scheint es ihm auch zu gelingen, aber leider war es doch nur eine Finte und letztlich endet alles in einem fürchterlichen Blutbad, in dessen Folge Geralt doch alle Mitglieder der Würgerbande töten musste und fortan als Schlächter von Blaviken gilt.

Ob diese Geschichte so oder so ähnlich verfilmt wird, bleibt allerdings abzuwarten. Auch wenn einige Darsteller darauf hindeuten, sind dies letztlich nur Spekulationen und bis die Serie auf Netflix anläuft, wissen wir über die Story noch überhaupt nichts. Also heißt es abwarten und gespannt bleiben.

Meine Befürchtungen: Was könnte der Serie „The Witcher“ das Genick brechen?

Die erste Sorge gilt ehrlich gesagt weniger der Serie an sich, als viel mehr militanten Fans, die eine total festgefahrene Vorstellung von den Charakteren und ihrer Welt haben. Diese könnten dafür sorgen, dass die Serie nicht fortgeführt wird, weil der Gegenwind zu massiv sein könnte, obwohl die Serie objektiv betrachtet eigentlich gut wäre. Ich hasse es, wenn eigentlich gute Serien mitten in einer angefangenen Handlung aufhören und einen dann unverrichteter Dinge hängen lassen, nur weil die Quote nicht stimmte. Die Serie sorgte ja schon von Anfang an ständig für Kontroversen, teilweise berechtigt, teilweise wurden Haare nicht nur gespalten, sondern gleich gesechszehntelt. Ich sag nur: Bart oder nicht Bart – das ist hier eigentlich keine Frage, wird aber häufig zu einer hitzigen Diskussion.

Was ich bzgl. der Serie an sich nicht so passend fände wäre, wenn die Serie keine zusammenhängende, übergreifende und atmosphärisch dichte Story hätte, sondern dass die Helden wie bei anderen Monsterjäger-Serien ein Monster pro Folge erlegen müssten. Das wäre meiner Meinung nach seit Game of Thrones nicht mehr zeitgemäß. Aber da sie vermutlich versuchen werden, ein Game of Thrones Nachfolger zu kreieren, wird diese Sorge (hoffentlich) unbegründet sein.

Wo wir schon bei meiner nächsten Sorge wären: Alle wollen jetzt unbedingt auf Teufel komm raus ähnlichen Erfolg erzielen, wie die Referenz-Serie schlecht hin. Das könnte auch dazu führen, dass sie gut gemeint, aber schlecht gemacht wirken wird. Wenn sie nämlich zu viel vom Erfolgskonzept GOT abkupfert, könnte der eigene Stil verloren gehen. Das wäre wirklich sehr schade.

Was mir ebenfalls missfallen würde, wäre ein Fantasy-Softporno bei dem ab und zu zwischen zahlreichen Bordellbesuchen mal ein Monster gejagt wird…. Das steht deshalb zu befürchten, weil Geralt im Buch und im Spiel häufig und gerne Bettsport betreibt – mit wechselnden Partnerinnen oder auch gerne mal in Bordellen. Da Game of Thrones ähnlich viel Wert auf fleischliche Lust legt, wurde ja auch die erste Staffel der Serie meiner Meinung nach etwas zu sehr daran ausgerichtet. Angeblich genießt der Sender HBO auch einen eher horizontalen Ruf. Wenn dies zum Erfolgskonzept gezählt und deshalb kopiert wird, steht es zu befürchten, dass auch diesmal sehr viel Haut zu sehen sein wird. Ich hoffe nur, dass damit nicht der Fokus ungünstig verschoben wird und hoffe, dass er bei der Geschichte an sich bleibt.

Auch verfehlt fände ich eine Fantasy-Soap, bei der die Dreiecksbeziehung zwischen Geralt, Yennefer und Triss und die Erziehung von Ciri als quasi Familiendrama im Vordergrund stünde – und ab und zu mal im Vorbeigehen ein Ungeheuer seines Kopfes entledigt werden würde, wenn nicht gerade Rittersporn vor einer verschmähten Liebe gerettet werden müsste. Das wäre denke ich so ziemlich das schlimmste, was ich mir vorstellen kann – gleich nach dem Fantasy-Softporno.

Ich persönlich hoffe allerdings sehr, dass sie es nicht vergeigen und eine Serie erschaffen, die auch der Vorlage gerecht wird. Ich hoffe, dass die Schauspieler, auch wenn die einen oder anderen auf dem ersten Blick nicht zur Rolle passen mögen, sie die Charaktere trotzdem überzeugend verkörpern können. Manchmal kann ein gutes Schauspiel die fehlende äußere Übereinstimmung wett machen. Ich freue mich jedenfalls riesig auf die Serie und bin sehr gespannt, was uns erwarten wird.

Was meint Ihr? Was könnte Thema der Serie sein? Freut ihr euch auf die Serie? Oder habt ihr Angst, dass Netflix unseren Lieblingshexer nicht im besten Licht präsentieren wird? Schreibt mir eure Hoffnungen, Befürchtungen und Spekulationen gerne in den Kommentaren.

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Autorin dieses Blogs

Nerderlei Autorin Anne
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Anne

Seit 1984 ist Anne ein Vollblut-Nerd und ist seit Juli 2018 Autorin des Blogs Nerderlei, bei dem es u.a. um Filme, Videospiele, Comics und Romane der Genres Science-Fiction, Cyberpunk und Fantasy geht, sich aber auch mit Technikneuheiten (z.B. künstliche Intelligenz oder Virtual Reality) und Merchandising-Artikel befasst. Dazu gibt es jeweils Reviews, Blogbeiträge bzw. Meinungsartikel und News. Besonders im Fokus werden dabei u.a. folgende Marken stehen: Disney, Star Wars, Star Trek, Marvel, DC. Weitere Informationen zum Blog oder zum Nerderlei-Werdegang der Autorin findest du hier.

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