Heute möchte ich euch einen ganz besonderen Comic vorstellen. Ein Historic-Fantasy-Comic, der zur Zeit der französischen Revolution und kurz danach spielt. Autor Alexandro Jodorowsky und Zeichner Jérémy liefern uns hier einen imposanten Mix aus tatsächlich historisch belegten Ereignissen, die auf fantastische Weise weitergesponnen wurden und Anleihen aus alchemistischen Lehren.
Überblick
Nigredo, das schwarze Werk
1
978-3-96219-219-8
22.01.2019
56
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VerlagswebsiteEindrücke aus dem Comic
Einordnung
Kritik
Der Comic „Die Ritter von Heliopolis“ greift das Mysterium um den jungen Kronprinzen auf, dessen Tod während bzw. nach der französischen Revolution des öfteren in Frage gestellt wurde, webt eine interessante und spannende Fantasy-Geschichte drumherum und garniert sie mit alchemistischen Lehren.
Der Autor Alexandro Jodorowsky versteht es dabei sehr gut Historie und Phantastik so zu mischen, dass es eine eigenständige Fantasy-Geschichte werden konnte, die zwar auf tatsächlichen historischen Ereignissen fußt, diese aber so sehr verändert oder ergänzt, dass sie kaum mehr zu erkennen sind. Puristen und Historiker sollten deshalb eher Abstand von diesem Werk nehmen. Freunde von historisch inspirierten Fantasy-Geschichten werden hingegen ihre helle Freude damit haben. Leute die sich für Alchemie interessieren und noch wenig darüber wissen, könnte der Comic auch so manches Auge öffnen. Aber auch hier gilt künstlerische Freiheit und es kann nicht davon ausgegangen werden, dass alles für bare Münze genommen werden kann. Das ist aber meiner Meinung nach vollkommen ok. Es ist und bleibt ein Comic, kein Geschichtsbuch oder alchemistisches Lehrbuch für angehende Adepten.
Insgesamt gefiel mir die Geschichte sehr gut. Sie war vielseitig, mitreissend und macht definitiv Lust auf mehr.
Die Zeichnungen von Jérémy sind überragend gut, sehr detailverliebt, dynamisch und lebendig. Auffällig finde ich, dass es gar keine Splashscreens gibt, die Geschichte stets in relativ beengten Panels stattfindet und die Seitenhintergründe weiß sind. Das könnte ein bewusst gewähltes Stilmittel sein, um im ersten Band den Anfang der angestrebten Einweihung durch den alchemistischen Prozess des Opus Magnum (das Große Werk) darzustellen. Die letzte Stufe dieses Prozesses kann nämlich u.a. als die Vereinigung des Begrenzten mit dem Unbegrenzten versinnbildlicht werden. Demzufolge ich mir vorstellen könnte, dass es in den Folgebänden mehr und mehr Splashscreens geben müsste.
Wenn ihr mehr über die Hintergründe des Comics erfahren wollt, habe ich euch unten unter "Hintergünde" einiges über die französische Revolution, den Protagonisten des Comics (den Kronprinzen) und über Alchemie zusammengestellt.
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VerlagswebsiteErzählstil 8
Zeichenstil 10
Geschichte 8
Charaktere 7
Erwartungen erfüllt 8
Gesamtwertung
Alle Darstellungen, die den rezensierten Comic betreffen (Innenseiten, Cover, Charakter etc.):
© Splitter Verlag - Alexandro Jodorowsky, Jérémy